Im Jahr 1831 wird die erste sächsische Verfassung verabschiedet. Die Verfassungsgebung war verbunden mit einer Verwaltungsreform. Das private Schatullengut ging in staatlichen Besitz über und unterstand als Kammergut dem sächsischen Finanzministerium. Es wurde als Gerichtsamt genutzt und 1856, wie es die Inschrift über dem Osteingang ausweist, renoviert. 1873 erfolgte die Auflösung des königlichen Gerichtsamtes Schönfeld. Ein Jahr später, im Jahr 1874, erwarb der Bankier Bernhard Gutmann die Liegenschaft. Er war der Vater von Eugen Gutmann, dem späteren Mitbegründer der Dresdner Bank. 1895 erbte ein weiterer Sohn, der spätere Konsul Alfred Gutmann, das Schloss und gestaltete es ab 1896 nach seinen Vorstellungen (z.B. Trinkerstübchen, Jagdzimmer, „Kreuzgang“ in der 1. Etage) um. 1916 wurde es an den Unternehmer Friedrich Carl Gustav Hefelmann veräußert. Nach dessen Tod erbte seine Tochter Charlotte Melzer 1939 den Besitz. Das Schloss wurde von ihr an den Reichsarbeitsdienst Bezirk Dresden verpachtet. Der im großen Saal von den Restauratoren freigelegte Schriftzug „Bezirksheilstube“ weist auf die Krankenstation hin, die der Reichsarbeitsdienst im Schloss eingerichtet hatte. Charlotte Melzer wurde im Zuge der Bodenreform am 10.9.1945 enteignet.